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Der Murgese begeistert euch, wenn ihr hier auf meiner Seite gelandet seid, gleichermaßen wie mich. Da es sich um eine eher unbekannte Rasse handelt, möchte ich die Chance nutzen und euch hier eine Übersicht mit allem Wissenswerten sowie den rassetypischen Merkmalen zum Murgesen geben. Also alles von Herkunft, Rasse typische Merkmale & Charaktereigenschaften = kurz und kompakt!
Herkunft
Damit ein Murgese, ein waschechter Murgese sein darf, muss es aus der Region Puglia in Apulien kommen. Diese wird auch „Murge“ genannt und gab einst der Rasse ihren Namen. Sie sind an sich ein „Nachfahre“ der einst ausgestorbenen Neapolitaner deren Zucht & Bekanntheit weit verbreitet war. Wenn Du etwas tiefer in die Geschichte eintauchen möchtest und dich für weitere Details über die Herkunft und traditionsreiche Geschichte der Murgesen und ihrer Vorfahren – der Neapolitaner – interessierst, habe ich hier genau den richtigen Beitrag für dich. Wenn du ausserdem auch gerne mal etwas weiter in verschiedenen Zuchtlinien schauen willst, dann ist diese Murgesen Datenbank genau die richtige Quelle. Hier findest du viele Linien die bis zum 18. Jahrhundert zurückführen und auch aktuelle Pferde die gekört wurden.
Eignung
Durch ihre besonders flüssigen und dressurbetonten Gängen sind sie besonders gut geeignet für die Dressur sowie die Working Equitation. Ihre Gänge ähneln mehr dem der Warmblüter als ihren iberischen Barockpartnern, die Pura Raza Española (P.R.E). Durch ihre vergleichsweise „wilde“ Aufzucht sind sie besonders robust und unerschrocken, und so kommt es vor, dass in Italien die Murgesen sogar als Polizei- und Kutschpferde eingesetzt werden. Mittlerweile haben sich auch einige Exemplare als Spring-, Vielseitigkeits- und Distanzpferd bewiesen. Ein wahrhaftig unbekannter Allrounder Typ. In Deutschland gewinnen die Murgesen wegen ihrer ausgeglichenen und sanftmutigen Art zudem immer mehr an Beliebtheit in der Reittherapie & als Kinderpferde!
Rassemerkmale
Bedingt durch die extrem selektive Zucht ist die vorherrschende Fellfarbe beim Murgesen der Rappe. Besonders selten ist der Mohrenkopf, der nur bei 2% der Murgesen vorkommt. Noch seltener sind braune & fuchsfarbene Murgesen, bei denen der innere Neapolitaner wieder zum Vorschein kommt. Mit einem Stockmaß von 155-170 cm bei den Hengsten und 150-164 cm bei den Stuten, gehört die Rasse zu den Großpferden
Der Kopf zeichnet sich durch eine gerade oder eine leichte Ramsnase, mit großen Nüstern, eine breite Stirn, einen langen Schopf und großen Augen aus. Der Hals trägt bei der Rasse viel Mähne und ist ebenso wie die Schultern und Lenden sehr muskulös. Als Reitpferde eignen sich die Tiere wegen ihres horizontalen, gut unterstützten Rückens. So bringen sie zudem auch eine hervorragende natürliche Veranlagung für die hohe Schule der Reiterei.
Die Kruppe ist muskulös, moderat abfallend und tendenziell höher als der Widerrist. Die Brust ist breit, muskulös und gut entwickelt. Erkennbar sind Tiere der Rasse an den robusten Gliedmaßen mit langem Unterarm. Die Gelenke sind breit und dick und sorgen in Kombination mit den regelmäßigen Hufen aus schwarzem Horn für große Trittsicherheit. Murgesen eignen sich für lockere Gangarten sowie taktvollen Trab.


Temperament
Murgesen sind besonders sanftmütige und ausgeglichene Tiere. Sie sind außerdem sehr unerschrocken und sehr neugierig. Allerdings muss man auch sagen, dass sie durchaus auch ihren eigenen Kopf haben und manchmal etwas stur wirken. Sie sind etwas sensibler als andere Rassen und brauchen entsprechend mehr Zeit als andere Rassen. Ähnlich wie bei den Lusitanos.
Die oben genannten Merkmale hat die ANAMF festgelegt, das ist die offizielle nationale Assoziation der Murgesen in Italien. An diesen orientieren sich die Züchter die ihre Pferde zur Körung vorbereiten, und zudem auch die Richter bei der Zulassung der Pferde.
Die Kriterien der ANAMF zur Körung
Die ANAMF achtet schon sehr genau auf die Rassemerkmale und es werden jedes Jahr immer mehr Murgesen zur Zucht zugelassen. Es gibt aber, wie es auch sonst in der Zucht üblich ist, einige Hobbyzüchter die ihre Hengste und Stuten nicht vorstellen, da die Vorbereitung und Selektion der Körung sehr rigoros ist. Ich fasse mal die Kriterien der Körung hier zusammen:
- Farbe: Rappe, Mohrenkopf
- Stockmass: 155 – 170cm
- Kopf: gerade Linie oder leichte Ramsnase, grosse Nüstern, breite Stirn, große Augen
- Hals: viel Mähne, muskulös
- Schulter & Lende: muskulös
- Kruppe: Muskulös, abfallend, tendenziell höher als der Widerrist
- Brust: breit, muskulös, gut entwickelt
- Beine: robust, breite Gelenke
- Hufe: regelmäßig, schwarzes Horn
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Quellen
Die Kriterien zur Zulassung bzw. Körung der Murgesen in diesem Beitrag beziehen sich auf die ANAMF. Hier findet ihr die Website:
Das tolle historische Bild sowie weitere Murgesen und deren Zuchtlinien findet ihr hier: