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Vielleicht stehst Du gerade davor einen Murgesen zu kaufen, oder willst dich erstmal in die ganze Thematik reinlesen oder vielleicht hast Du sogar schon einen Murgesen, bist aber neugierig, wie es anderen beim Kaufprozess ablief. Es gibt so viele verschiedene Wege einen Murgesen zu finden und andersrum so viele verschiedene Interessierte aus den verschiedensten Sparten. Sei es in der Freizeit, Horsemanship, klassische Dressur nach FN, Akademische Reitkunst usw. Daher starte ich hier diese kleine Reihe, indem ich verschiedene Murgesenbesitzerinnen interviewt habe und euch hier vorstelle. In diesem Teil gehe ich auf die Geschichte von Mandyund ihrem “Massi” (Massimiliano) ein.
Mandys Weg zum Murgesen
Murgesenpferd.de: Hallo Mandy! Schön dass es geklappt hat 🙂 Nun erzähl, wie bist Du auf Murgesen gestoßen und wo hast du Massi gefunden?
Mandy: Schon als Kind habe ich Pferde geliebt. Meine Ferien verbrachte ich an Koppeln und in Reitercamps. Wenn ich mit meinen Eltern im Urlaub war, durfte ich immer irgendwo am Meer reiten gehen. Mit 18 Jahren bin ich dann das erste mal in eine Reitschule gegangen, denn ich wollte endlich das Reiten lernen. Allerdings war das Leben recht chaotisch, und ich musste relativ schnell wieder aufhören. Erst mit 28 Jahren hatte ich die Chance, wieder mit dem Reiten anzufangen. Leider hatte ich etwas Pech, und nach einem Sturz erlitt ich eine Verletzung die es mir erstmal wieder unmöglich machte weiter zu reiten. Also wieder eine Pause. Erst 2018, als meine Tochter anfing eine Reitschule zu besuchen und ich keine Schmerzen mehr hatte, bat sich erneut die Chance aufs Pferd zu steigen. Ich war vorerst etwas zögerlich, denn ich hatte auch recht wenig Zeit mit 3 Kinder und Job! Aber, nachdem ich ins Gespräch gekommen bin mit der Reitlehrerin, und sie mich überzeugte dass wir einen Weg finden würden, saß ich endlich wieder auf den Pferderücken! Die Zeit verging, und ich konnte wieder regelmäßig reiten. Aber ihr kennt es, das Feuer ist entfacht, und man möchte mehr. Immerhin ist es eine richtige Leidenschaft! Ich suchte mir also eine Reitbeteiligung. Gesagt getan, ich fand eine richtig tolle Reitbeteiligung. Ich konnte viel lernen, und befasste mich auch relativ schnell mit der damals für mich neuen Thematik der Bodenarbeit. Das war Neuland für mich, und wohin begibt man sich heutzutage wenn man etwas nicht weis? Google.
Ich recherchierte also viel rund um Bodenarbeit und andere Themen. Und irgendwie kam es dabei, dass ich auf eine ganz bestimmte Rasse gestoßen bin, von der ich noch nie etwas gehört habe: Murgesen! Ein Foto von einem wunderschönen Blue Roan Murgesen mit der Überschrift: „Ich habe mir meinen Kindheitstraum erfüllt“ (wenn man auf mehr lesen gegangen ist, kam noch) „Ich habe mir meinen 3 jährigen Murgesen gekauft!“. Mamma mia! „Was für ein Pferd!“ dachte ich mir. Die Murgesen haben mich gleich in ihren Bann gezogen, und deren Eigenschaften waren genau das, was mich anspricht. Da habe ich zu meinem Mann gesagt: „Also wenn ein Pferd, dann so eins!“.
Und dann kam das Jahr 2019. DAS Jahr aller Jahre. Ich recherchierte über die Murgesen weiter, und bin auf einige Händler und Importeure gestoßen. Eine davon stich für mich heraus, und ich kontaktierte sie. Kurzerhand darauf bekam ich auch eine Rückmeldung, und ich durfte vorbeikommen um mir die Murgesen anzuschauen. Geplant war es, einen bereits älteren, angerittenes und idealerweise mit einer Basisausbildung vorhandenes Pferd zu kaufen. Wir sind relativ schnell dort hingefahren, ABER nur zum gucken. Wir wissen aber alle was „nur gucken“ heißt. Dort angekommen, durften wir uns eine entzückende Stute anschauen. Allerdings habe ich schnell bemerkt, dass es nicht so richtig passte. Was als nächstes geschah, war einfach schicksal. Mein kleiner Sohn wollte unbedingt dort eine Runde mit dem Traktor drehen, das durfte er auch. Als sie wieder ankamen, viel der Dame ein sie habe noch einen weiteren Murgesen der evtl. in Frage kommen könnte. Allerdings ist dieser erst 3,5 Jahre alt, noch nicht kastriert und… roh. Eigentlich gar nicht das was ich wollte, aber wir haben ihn uns trotzdem angeschaut. Und da war! Massimiliano. Ich wusste es in dem Moment einfach. Er ist es! Ein Murgese sucht sich seinen Besitzer aus, genau das hat er in dem Moment auch getan – er legte seinen Kopf auf meinen ab und schnaubte. Die Entscheidung ist gefallen!
Er legte seinen Kopf auf meinen und schnaubte. Da wusste ich es, wir wurden adoptiert
Wilkommen Massi
Mandy: Wir organisierten eine AKU und einen Kastrationstermin, und im November 2019 zog Massi endlich bei uns ein. Ein Traum wird wahr! Allerdings waren die ersten Tage dann sehr ernüchternd. Massi war sehr nervös und recht kratzig drauf. Zum teil lies er mich auch gar nicht in die Box rein. Wir fingen mit ganz simplen Dingen an wie putzen (wovon er nicht viel gehalten hat), anbinden, stehen bleiben usw. Selbst unsere ersten Bodenarbeitssessions waren zum teil sehr… wild. Aber wir blieben dran, und Tag für Tag wurde es besser. So sehr, dass er irgendwann anfing mich zu begrüßen wenn ich ankam! Das ließ mein Herz mit jedem mal einen Sprung machen 😀
Murgesenpferd.de: Ich kanns nicht oft genug wiederholen – man weis wenn man das richtige Pferd gefunden hat. Echt toll! Hat dich denn noch etwas anderes überzeugt?
Mandy: Murgesen wurden als sehr nervenstark beschrieben, es sind Pferde die gerne von der Polizei eingesetzt werden. Das ist etwas, was ich sehr schätze insbesondere weil ich ja meine 3 Kinder habe die, wenn sie am Stall sind, mit ihm zurechtkommen und das Pferd ruhig bleibt. Beim Massi war es genau das, nervenstark. Er war einfach da. Klar physisch, aber er war mit seinem Kopf da und bei uns. Seine ruhige, offene, zutrauliche und neugierige Art hat mich einfach überzeugt. Ich habe einfach gespürt dass wir uns einfach gegenseitig gut riechen können, und das ist das, was für mich am wichtigsten war. Insbesondere dann, weil er ja noch roh war und das eine ziemliche Challenge ist als Wiedereinsteigerin ein junges Pferd selbst auszubilden. Er ist einfach ein richtig gemütliches Pferd das in sich ruht.
Murgesenpferd.de: Was ist den typisch Murgese bzw. Typisch Massi?
Mandy: Er muss den Sinn hinter der Sache die man abfragt verstehen. Da kommt einfach der Murgesen-Kopf raus. Sonst wir dann einfach eine von Massi interpretierte Antwort gezeigt was komplett was anderes ist, als das, was man eigentlich wollte. Druck ist beispielsweise je nach Situation gar nicht gewünscht, das lässt er einen sofort wissen.
Worauf man bein Murgesen achten sollte
Murgesenpferd.de: was würdest du gerne anderen Interessierten weitergeben?
Mandy: Murgesen sind unheimlich toll. Man sollte auch aufpassen dass man sein Pferd nicht gegen seinen Mann austauscht, so viel Zeit kann es beanpspruchen. Man sollte zudem auch beachten, dass die Murgesen in Italien vor ihrem 3. Lebensjahr nicht gelernt haben. Sie sind praktisch Wildpferde. Massi hat sich weder führen lassen, noch anbinden lassen. Wir mussten absolut alles lernen. Es steckt eine Menge Arbeit drin, aber wenn man den Murgesen genug Zeit gibt sich die neuen Dinge anzuschauen, und nachzudenken, dann machen sie meist komplett brav und lernwillig. Zeit und Geduld ist das Schlüsselwort.
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